Auch dieses Jahr werden fünf Künstler*innen an unserem Residenz Programm teilnehmen. Hier möchten wir sie Euch vorstellen:
Andrea Garcia
»Ich arbeite mit traditionellen und zeitgenössischen künstlerischen Methoden, um Beobachtungen und Fragen, die ich über menschliche und nicht-menschliche Beziehungen habe, zu verarbeiten. Geologie, ökokritische Theorie, digitale Darstellungen der Natur und mechanische Fehler inspirieren meine Kompositionen. Meine Kunstwerke nutzen anthropozentrische Phänomene als Methode, um sich eine visuelle Kultur aus nicht-menschlichen Perspektiven vorzustellen. Im Atelier arbeite ich mit einer Vielzahl von Materialien und Techniken wie Weben, Sticken, Quilten, Tuften, Keramik, Schweißen, Video, 3D-Modellierung und Animation, Fotografie und Druck. Mit verschiedenen Materialien und Techniken fühle ich mich frei, die entsprechenden Bedingungen und Geschichten von Menschen und Nichtmenschen in einer Zeit sozialer und ökologischer Unruhen zu analysieren.«
»Wie hat es die Kultur geschafft, eine ökologische Ungleichheit zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Körpern aufzubauen? Ist dies umkehrbar? Warum sieht dieser Berg so verdammt gut aus?«
Andrea wird mit den Wissenschaftler*innen Christine Kranz und Benjamin Dietzek-Ivanšić von Catalight zusammen arbeiten. CataLight erforscht die kontrollierte Verknüpfung von molekularen lichtgesteuerten katalytischen Einheiten mit hierarchisch strukturierten Matrizen aus weicher Materie, um Sonnenstrahlung in chemische Reaktivität umzuwandeln. Außerdem wird sie Frank Hellwig vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) konsultieren.
iDiv ist ein DFG-Forschungszentrum mit mehr als 450 Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Mitgliedern an den Hauptstandorten Halle, Jena und Leipzig. Forscherinnen und Forscher aus 40 Nationen erarbeiten hier die wissenschaftliche Grundlage für den nachhaltigen Umgang mit der Biodiversität unseres Planeten.
Kathrin Hunze
»Ich arbeite als Medienkünstlerin an den Schnittpunkten verschiedener Inszenierungsformen im Kontext des bewegten Bildes mit neuen Medien. Meine künstlerische Forschung konzentriert sich auf die Untersuchung von Prozessen, Mechanismen, und ethischen Aspekten neuer Technologien und deren Auswirkungen in komplexen Systemen.«
Kathrin Hunze ist Medienkünstlerin und Meisterschülerin wie auch Absolventin des Studiengangs Kunst & Medien, an der Universität der Künste Berlin, studierte Kommunikationsdesign an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Sie ist Dozentin in den Fachbereichen Fashiondesign, Kunst & Medien, an der Universität der Künste Berlin. Sie ist Vorstandsmitglied des Medienkunstvereins Berlin und Mitglied der Kollektive nox&honig, KateHack und raumperspektive.
Kathrin wird mit den Wissenschaftlern Zimai Li und Baptiste Piqueret der Lise-Meitner-Forschungsgruppe Sozialverhalten des Max Planck Instituts für Chemische Ökologie zusammen forschen.
Die Forschung kombiniert Laborexperimente mit lebenden Ameisenkolonien, computergestützte Analysen des individuellen und kollektiven Verhaltens und molekulare Ansätze in einem neuen System, der klonalen Räuberameise, deren ungewöhnliche Biologie es uns ermöglicht, die Zusammensetzung der Kolonie genau zu kontrollieren und zu reproduzieren.
Claus Schöning Lam Yong
»Die Kunst ist die radikalste Form der Grundlagenforschung. Ich bin dankbar für eine europäische Kunstgeschichte der Autonomie und des invasiven Fortschritts, die sicherstellt, dass es keine Interessen oder disziplinären Grenzen gibt die diese Radikalität der Kunst gefährden. Von nun an ist Kunst eine Praxis der Beschwörung radikaler Zukünfte. Ich bin mir sehr bewusst, dass es verschiedene Konstruktionen von Kunst und Freiheit gibt, die dennoch in wirtschaftlichen und vielleicht sogar innovativen Produktionsregimen wirksam sind. Ich glaube jedoch, um der Welt des 21. Jahrhunderts einen Sinn zu geben und eine Vision für die Zukunft zu entwerfen, ist es unabdingbar, ein radikales Denken zu ermöglichen, das eine westliche Auffassung von Kunst bieten kann. Radikalität darf nicht bedeuten, den Bezug zur beobachtbaren Realität zu verlieren, im Gegenteil, Radikalität muss auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Um über den Tellerrand hinaus zu denken, braucht man zuerst einen Teller. Dies zu vergessen, bedeutet, jede Revolution auf ewig zu verschieben oder sie nur theoretisch ablaufen zu lassen. Um der Verantwortung der Kunst gerecht zu werden, muss man mit den Wissenschaften, den NRO und der Politik zusammenarbeiten. In meinen jüngsten Arbeiten habe ich mit Experten aus der Elektronenmikroskopie, der Kreislaufwirtschaft, der Bioethik, der Politikanalyse, den komplexen Systemen und den Biowissenschaften zusammengearbeitet, um Filme, Töne, Objekte und Erzählungen zu produzieren, die sich um die menschliche Verantwortung und die Beherrschung unserer Biosphäre drehen.«
Claus wird von Forscher*innen des Max Planck Instituts für Biogeochemie unterstützt. Zum Einen von Melissa Ruiz-Vásquez von der Arbeitsgruppe Hydrologie - Biosphäre - Klima WechselwirkungenDie Gruppe möchte das Verständnis des Hydrologie-Biosphäre-Atmosphäre Systems verbessern, indem sie Klima-Modellierung mit der Analyse von Beobachtungs(basierten)-Daten kombinieren. Zum Anderen Annu Panwar der Forschungsgruppe Klima, Ökosysteme und Störfaktoren.
Die Gruppe Klima-Ökosystem-Störungs-Interaktionen konzentriert sich auf die Verbindungen zwischen Klimaschwankungen und -veränderungen, Störungsregimen und der Struktur und Funktionsweise von Ökosystemen auf regionaler bis globaler Ebene.
Ulrich Formann
Ulrich Formann (geb. 1996) ist ein multidisziplinärer Konzept- und Medienkünstler. Sein Studium der Digitalen Kunst absolvierte er an der Universität für angewandte Kunst Wien. Durch Coding, Reverse Engineering und Hardware Hacking versucht er die Grenzen und Kehrseiten moderner Technologien auszuloten.
Uli wird zum Einen mit Birgitta König-Ries und Roman Gerlach von FUnctionality Sharing In Open eNvironments - FUSION zusammenarbeiten. Das zentrale Thema ihrer Arbeit ist die transparente, integrierte Nutzung von Ressourcen in offenen, heterogenen und dynamischen Umgebungen. Außerdem wird er auch Conrad Philipp von ELLIS Jena konsultieren.Die Forschung der ELLIS Unit Jena ist im Kern von dem Wunsch motiviert, zu erforschen, wie Umwelt- und Klimawissenschaften von maschinellem Lernen und KI-Fortschritten profitieren können, um ein besseres Verständnis der dynamischen Systeme der Erde zu erlangen
Lisa Hopf
»Innerhalb meiner künstlerischen Arbeit thematisiere ich das stetige Optimierungsstreben des Menschen. Ich untersuche, wie Dichotomien wie „besser“ und „schlechter“ oder „effizient“ und „ineffizient“ die menschliche Umgebung und letztendlich den Menschen prägen. Dazu schaffe ich skulpturale Objekte aus meist funktionalen Materialien, die an Alltagsgegenständen orientiert sind. Mit der Synthese von Funktionalität und Dysfunktionalität innerhalb dieser Objekte erzeuge ich eine absurde Logik, um die inhärenten Spannungen und Widersprüche der modernen Gesellschaft zu reflektieren.«
Lisa Hopf hat freie Kunst an der Bauhaus-Universität in Weimar sowie Mathematik, Kunst und Philosophie auf Lehramt studiert. Die in Jena ansässige Künstlerin hat bereits 2022 an der Residency „Künstlerische Tatsachen“ teilgenommen. Im Rahmen ihrer Kooperation mit dem Institut für Biologische Psychologie und kognitive Neurowissenschaft der Universität Jena und dem Leibniz-IPHT hinterfragte sie dabei künstlerisch, welche Auswirkungen Optimierungsprozesse innerhalb der menschlichen Wahrnehmung auf die Flexibilität des menschlichen Denkens und Verstehens hat.
Auch dieses Jahr werden fünf Künstler*innen an unserem Residenz Programm teilnehmen. Hier möchten wir sie Euch vorstellen:
Andrea Garcia
»Ich arbeite mit traditionellen und zeitgenössischen künstlerischen Methoden, um Beobachtungen und Fragen, die ich über menschliche und nicht-menschliche Beziehungen habe, zu verarbeiten. Geologie, ökokritische Theorie, digitale Darstellungen der Natur und mechanische Fehler inspirieren meine Kompositionen. Meine Kunstwerke nutzen anthropozentrische Phänomene als Methode, um sich eine visuelle Kultur aus nicht-menschlichen Perspektiven vorzustellen. Im Atelier arbeite ich mit einer Vielzahl von Materialien und Techniken wie Weben, Sticken, Quilten, Tuften, Keramik, Schweißen, Video, 3D-Modellierung und Animation, Fotografie und Druck. Mit verschiedenen Materialien und Techniken fühle ich mich frei, die entsprechenden Bedingungen und Geschichten von Menschen und Nichtmenschen in einer Zeit sozialer und ökologischer Unruhen zu analysieren.«
»Wie hat es die Kultur geschafft, eine ökologische Ungleichheit zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Körpern aufzubauen? Ist dies umkehrbar? Warum sieht dieser Berg so verdammt gut aus?«
Andrea wird mit den Wissenschaftler*innen Christine Kranz und Benjamin Dietzek-Ivanšić von Catalight zusammen arbeiten. CataLight erforscht die kontrollierte Verknüpfung von molekularen lichtgesteuerten katalytischen Einheiten mit hierarchisch strukturierten Matrizen aus weicher Materie, um Sonnenstrahlung in chemische Reaktivität umzuwandeln. Außerdem wird sie Frank Hellwig vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) konsultieren.
iDiv ist ein DFG-Forschungszentrum mit mehr als 450 Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Mitgliedern an den Hauptstandorten Halle, Jena und Leipzig. Forscherinnen und Forscher aus 40 Nationen erarbeiten hier die wissenschaftliche Grundlage für den nachhaltigen Umgang mit der Biodiversität unseres Planeten.
Kathrin Hunze
»Ich arbeite als Medienkünstlerin an den Schnittpunkten verschiedener Inszenierungsformen im Kontext des bewegten Bildes mit neuen Medien. Meine künstlerische Forschung konzentriert sich auf die Untersuchung von Prozessen, Mechanismen, und ethischen Aspekten neuer Technologien und deren Auswirkungen in komplexen Systemen.«
Kathrin Hunze ist Medienkünstlerin und Meisterschülerin wie auch Absolventin des Studiengangs Kunst & Medien, an der Universität der Künste Berlin, studierte Kommunikationsdesign an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Sie ist Dozentin in den Fachbereichen Fashiondesign, Kunst & Medien, an der Universität der Künste Berlin. Sie ist Vorstandsmitglied des Medienkunstvereins Berlin und Mitglied der Kollektive nox&honig, KateHack und raumperspektive.
Kathrin wird mit den Wissenschaftlern Zimai Li und Baptiste Piqueret der Lise-Meitner-Forschungsgruppe Sozialverhalten des Max Planck Instituts für Chemische Ökologie zusammen forschen.
Die Forschung kombiniert Laborexperimente mit lebenden Ameisenkolonien, computergestützte Analysen des individuellen und kollektiven Verhaltens und molekulare Ansätze in einem neuen System, der klonalen Räuberameise, deren ungewöhnliche Biologie es uns ermöglicht, die Zusammensetzung der Kolonie genau zu kontrollieren und zu reproduzieren.
Claus Schöning Lam Yong
»Die Kunst ist die radikalste Form der Grundlagenforschung. Ich bin dankbar für eine europäische Kunstgeschichte der Autonomie und des invasiven Fortschritts, die sicherstellt, dass es keine Interessen oder disziplinären Grenzen gibt die diese Radikalität der Kunst gefährden. Von nun an ist Kunst eine Praxis der Beschwörung radikaler Zukünfte. Ich bin mir sehr bewusst, dass es verschiedene Konstruktionen von Kunst und Freiheit gibt, die dennoch in wirtschaftlichen und vielleicht sogar innovativen Produktionsregimen wirksam sind. Ich glaube jedoch, um der Welt des 21. Jahrhunderts einen Sinn zu geben und eine Vision für die Zukunft zu entwerfen, ist es unabdingbar, ein radikales Denken zu ermöglichen, das eine westliche Auffassung von Kunst bieten kann. Radikalität darf nicht bedeuten, den Bezug zur beobachtbaren Realität zu verlieren, im Gegenteil, Radikalität muss auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Um über den Tellerrand hinaus zu denken, braucht man zuerst einen Teller. Dies zu vergessen, bedeutet, jede Revolution auf ewig zu verschieben oder sie nur theoretisch ablaufen zu lassen. Um der Verantwortung der Kunst gerecht zu werden, muss man mit den Wissenschaften, den NRO und der Politik zusammenarbeiten. In meinen jüngsten Arbeiten habe ich mit Experten aus der Elektronenmikroskopie, der Kreislaufwirtschaft, der Bioethik, der Politikanalyse, den komplexen Systemen und den Biowissenschaften zusammengearbeitet, um Filme, Töne, Objekte und Erzählungen zu produzieren, die sich um die menschliche Verantwortung und die Beherrschung unserer Biosphäre drehen.«
Claus wird von Forscher*innen des Max Planck Instituts für Biogeochemie unterstützt. Zum Einen von Melissa Ruiz-Vásquez von der Arbeitsgruppe Hydrologie - Biosphäre - Klima WechselwirkungenDie Gruppe möchte das Verständnis des Hydrologie-Biosphäre-Atmosphäre Systems verbessern, indem sie Klima-Modellierung mit der Analyse von Beobachtungs(basierten)-Daten kombinieren. Zum Anderen Annu Panwar der Forschungsgruppe Klima, Ökosysteme und Störfaktoren.
Die Gruppe Klima-Ökosystem-Störungs-Interaktionen konzentriert sich auf die Verbindungen zwischen Klimaschwankungen und -veränderungen, Störungsregimen und der Struktur und Funktionsweise von Ökosystemen auf regionaler bis globaler Ebene.
Ulrich Formann
Ulrich Formann (geb. 1996) ist ein multidisziplinärer Konzept- und Medienkünstler. Sein Studium der Digitalen Kunst absolvierte er an der Universität für angewandte Kunst Wien. Durch Coding, Reverse Engineering und Hardware Hacking versucht er die Grenzen und Kehrseiten moderner Technologien auszuloten.
Uli wird zum Einen mit Birgitta König-Ries und Roman Gerlach von FUnctionality Sharing In Open eNvironments - FUSION zusammenarbeiten. Das zentrale Thema ihrer Arbeit ist die transparente, integrierte Nutzung von Ressourcen in offenen, heterogenen und dynamischen Umgebungen. Außerdem wird er auch Conrad Philipp von ELLIS Jena konsultieren.Die Forschung der ELLIS Unit Jena ist im Kern von dem Wunsch motiviert, zu erforschen, wie Umwelt- und Klimawissenschaften von maschinellem Lernen und KI-Fortschritten profitieren können, um ein besseres Verständnis der dynamischen Systeme der Erde zu erlangen
Lisa Hopf
»Innerhalb meiner künstlerischen Arbeit thematisiere ich das stetige Optimierungsstreben des Menschen. Ich untersuche, wie Dichotomien wie „besser“ und „schlechter“ oder „effizient“ und „ineffizient“ die menschliche Umgebung und letztendlich den Menschen prägen. Dazu schaffe ich skulpturale Objekte aus meist funktionalen Materialien, die an Alltagsgegenständen orientiert sind. Mit der Synthese von Funktionalität und Dysfunktionalität innerhalb dieser Objekte erzeuge ich eine absurde Logik, um die inhärenten Spannungen und Widersprüche der modernen Gesellschaft zu reflektieren.«
Lisa Hopf hat freie Kunst an der Bauhaus-Universität in Weimar sowie Mathematik, Kunst und Philosophie auf Lehramt studiert. Die in Jena ansässige Künstlerin hat bereits 2022 an der Residency „Künstlerische Tatsachen“ teilgenommen. Im Rahmen ihrer Kooperation mit dem Institut für Biologische Psychologie und kognitive Neurowissenschaft der Universität Jena und dem Leibniz-IPHT hinterfragte sie dabei künstlerisch, welche Auswirkungen Optimierungsprozesse innerhalb der menschlichen Wahrnehmung auf die Flexibilität des menschlichen Denkens und Verstehens hat.